Ein Akustikusneurinom kann mit einer Bestrahlung oder Operation therapiert werden. Unter bestimmten Umständen kann es auch sinnvoll sein zu warten und den Tumor aktiv zu überwachen. Wichtige Kriterien bei der Therapiewahl sind die Grösse und Lage des Tumors. Aber auch persönliche Faktoren sollten berücksichtigt werden.
Dank enormen Fortschritten in der Medizintechnik und durch die Herausbildung von Spezialistinnen und Spezialisten auf dem Gebiet der Akustikusneurinom-Therapie kann dieser Tumor heute so therapiert werden, dass eine weitgehende Bewahrung der Lebensqualität möglich ist.
Bei einer Bestrahlung wird das Tumorgewebe genetisch verändert, mit dem Ziel, dass das Vestibularisschwannom nicht weiterwächst. Somit wird dabei der Tumor nicht entfernt – er bleibt bestehen, aber sollte nicht mehr weiterwachsen.
Für die Bestrahlung kommen verschiedene Methoden in Frage: die fraktionierte Strahlentherapie, das Gamma-Knife, das Cyber-Knife sowie die ZAP-X Therapie.
Bei einer Operation wird das Akustikusneurinom möglichst vollständig entfernt. Dabei wird die Funktion der Hirnnerven permanent überwacht, um Nervschädigungen zu verhindern. Je nach Lage und Grösse des Tumors oder der vorhandenen Symptomatik kann eine Operation angezeigt sein.
Da es sich um einen seltenen Hirntumor handelt, empfiehlt es sich, die Operation von einer erfahrenen Ärztin oder einem erfahrenen Arzt durchführen zu lassen. Nach einer Akustikusneurinom-Operation ist in der Regel eine Rehabilitation angebracht, um sich vom Eingriff zu erholen.
Je nach Lage und Grösse des Vestibularisschwannoms ist die aktive Überwachung, auch Wait and Scan oder Active Surveillance genannt, der richtige «Therapieweg». Dabei wird die Entwicklung des Tumors, insbesondere hinsichtlich der Wachstumsgeschwindigkeit und der verursachten Symptome, regelmässig überprüft. Neben den medizinischen Faktoren, kann auch die familiäre oder berufliche Situation der Betroffenen dafür sprechen, eine Therapie hinauszuzögern. Dabei ist jedoch eine Risikoabschätzung der Ärztin oder Arztes und eine kontinuierliche Kontrolle des Tumorverhaltens sowie der allfällig bereits vorhandenen Symptome zwingend notwendig.
Bei der Behandlung eines Akustikusneurinoms gibt es keinen Königsweg. Zu wichtigen Kriterien bei der Therapiewahl zählen die Grösse und Lage des Tumors. Eine Bestrahlung sollte beispielsweise nur dann durchgeführt werden, wenn das Akustikusneurinom keinen Durchmesser von mehr als 3 cm hat. Bei einem grösseren Durchmesser sollte der Tumor von einer erfahrenen Ärztin oder einem erfahrenen Arzt operiert werden.
Allerdings können auch andere Faktoren, insbesondere die persönliche Situation eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören die Stärke der Symptome, der generelle gesundheitliche Zustand oder die familiäre und berufliche Situation. So kann es unter gewissen Umständen sinnvoll sein, abzuwarten und den Tumor aktiv überwachen.
In den folgenden Kapiteln werden die möglichen Therapien kurz beschrieben , sodass sich Angehörige oder Betroffene eines Akustikusneurinoms einen ersten Überblick verschaffen können. Anschliessend sollten weitere Informationen eingeholt werden. Dazu empfehlen wir erstens, eine Ärztin oder einen Arzt zu konsultieren, welche oder welcher bereits Erfahrungen mit der Behandlung eines Vestibularisschwannoms gesammelt hat. Zweitens legen wir Betroffenen das Forum Akustikusneurinom ans Herz. Hier können sie sich über die verschiedenen Therapieformen austauschen.
Wachstumsstillstand eines Akustikusneurinoms durch genetische Veränderung des Tumorgewebes
Möglichst
vollständige Entfernung des Akustikusneurinoms durch chirurgische Operation